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Zeckenschutz beim Hund

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Ist eine Vorbeugung gegen eine Infektion mit Borreliose oder einer anderen Infektion möglich?

Ja, eine Vorbeugung ist möglich. Zuerst könnt ihr euer Bestes tun, damit die kleinen Biester gar nicht erst zubeissen können. Für Zeckenschutz beim Hund gibt es verschiedene Methoden. Von eurem Tierarzt werdet ihr sicherlich vornehmlich über chemische Bekämpfung gegen Zecken aufgeklärt.

Wenn ihr genaueres über die Borreliose erfahren möchtet, stöbert mal in Borreliose Infektion beim Hund. Dort findet ihr viele Infos über diese Infektionskrankheit.

Ich bin aber ein absoluter Verfechter für die natürlichen Methoden Zecken oder auch jegliche andere Arten von Parasiten von unseren Hunden fernzuhalten.

Dadurch, dass ich seit mehreren Jahren so verfahre weiß ich, dass es tatsächlich wirkt und keine Scharlatanerie ist.

Als ich vor einigen Jahren unsere Hunde noch mit industriell gefertigten Futter ernährt habe, war schon von Haus aus der Befall mit Zecken wesentlich höher als nach der Umstellung auf eine Artgerechte ernährung.

Heute füttere ich meine Hunde ohne Chemie und setzt auch nur in Notfällen Chemie ein um Sie gesund zu halten. Selbst wenn ich keine meiner natürlichen Mittelchen gegen die kleinen Beisser einsetze, verirrt sich selten eine Zecke oder ein anderer Parasit auf oder in unseren Hunden.

Es beginnt also damit, euren Hund gesund und Artgerecht zu ernähren.

Sein Immunsystem zu stärken. Denn durch eine Artgerechte, ausgewogene Ernährung stärkt ihr den Magen/Darmtrakt und somit auch die Haut eures Hundes.

Was hat das denn mit dem Schutz gegen Parasiten wie Zecken zu tun?

Die Antwort ist ganz einfach: Darm und Haut sind die wichtigsten Organe des Immunsystems. Sie schirmen euren Hund von schädlichen Einflüssen aus der Umwelt ab. Auch vor Schädlingen bzw. vor den Infektionen die die Parasiten übertragen können.

Ihr füttert nun also industriell gefertigtes Fertigfutter, welches bekanntermaßen voll mit chemischen Zusatz- oder Aromastoffen ist. Das ist ein erster Schritt zur schwächung des Immunsystems eures Hundes. Vielleicht bekommt euer Hund zusätzlich noch Medikamente, die Leber und Nieren belasten.

Geruchssinn der Zecke

Hallersches Organ an den Vorderbeinen der Zecke

Die Zecke hat keine oder nur sehr schlechte Augen. Sie hat dadurch bedingt ein ganz besonders ausgeprägtes Geruchsorgan: das Hallersche Organ. Es befindet sich in den Vorderbeinen der Zecke.

Mit diesem Organ kann sie ganz besonders gut Gerüche wie Ammoniak, Kohlendioxid, Milch- und Buttersäure wahrnehmen. Läuft der Stoffwechsel eures Hundes nun nicht ganz rund, werden diese Stoffe nicht richtig abgebaut.

Wieso kann die Zecke Hunde die mit industriellem Fertigfutter ernährt werden besser „erschnüffeln“ ??

Milchsäure: Fertigfutter kann zu einer Übersäuerung des Magens führen. Der übersäuerte Stoffwechsel produziert das Abfallprodukt Milchsäure. Wird sie nicht neutralisiert, wird diese über die Haut wieder abgegeben.

Ammoniak: Genauso ist es mit Ammoniak. Ammoniak ist ein unvermeidliches Nebenprodukt des Stoffwechsels. Es wird über die Leber abgebaut und durch den Urin wieder ausgeschieden.

Ist die Leber bereits durch zuviel chemische Zusätze im Futter oder durch Medikamente überlastet, wird es nicht vollständig abgebaut. Das nicht abgebaute Ammoniak strömt nun auch über die Haut eures Hundes aus.

Kohlendioxid: Ist der Stoffwechsel übersäuert, wird euer Hund vermehrt Co2 ausatmen.

Verweilen diese aufgezählten Stoffe im Körper, geben sie über die Haut oder den Atem eurem Hund einen strengeren Geruch. Wir Menschen nehmen diesen Geruch meist kaum oder gar nicht wahr.

Diesen strengeren Geruch kann nimmt die Zecke nun durch das Hallesche Organ besonders gut wahr. Sie nun euren Hund besonders gut finden.

Chemie belastet also den Stoffwechsel des Hundes und begünstigt somit den Befall mit Parasiten. Aber nicht nur das! Die chemischen Zeckenabwehr Mittel beinhalten Nervengifte.

Diese Nervengifte sollen die Parasiten abtöten. Ihr sollt das euren Hund damit alle 4-6 Wochen beträufeln, füttern oder das Gift über ein Halsband wirken lassen. Das heißt ihr verabreicht eurem Hund im Abstand von ein paar Wochen toxische Substanzen. Wir Menschen werden vor dem Kontakt mit der Flüssigkeit ausdrücklich gewarnt.

Überempfindlichekeitsreaktionen auf die Chemie

Diese chemischen Mittel führen unter anderem auch zu Überempfindlichkeitsreaktionen. Sie treten meist bei älteren Welpen auf, aber auch erwachsene Hunde sind davon betroffen.

Bei diesen Reaktionen handelt es sich um Übelkeit und damit zusammenhängendes Erbrechen. Es kann auch zu nicht endendem Juckreiz kommen.

Ekzeme, schuppiges, glanzloses Fell gehen damit einher. Auch Lethargie wird als überempfindlichkeitsreaktion genannt.

Im Ernst, tut ihr DAS eurem Hund echt an? Ihr verabreicht ihm Gift, damit die Zecke oder ein anderer Parasit stirbt wenn sie mit seinem Blut in Kontakt gerät?

Kommen wir nun also noch einmal zurück darauf zurück, dass ich ein Verfechter dieser natürlichen Mittelchen bin. Ich möchte euch einige nennen.

Natürliche Zeckenabwehrmittel

Wundermittel Kokosöl

Vor dem einreiben etwas Kokosöl auf die Finger nehmen. Es wird so schön weich.

Ihr könnt es zum einen mit ins Futter geben, zum anderen euren Hund damit einreiben. Wobei ich zugeben muss: das mit dem einreiben ist Hunden mit längerem Fell schlecht geeignet.

Meine Hunde lieben Kokosöl. Sie fressen es gern direkt vom Löffel. Meine Ridgebackhündin Tahira versucht sogar es von ihrem Fell abszuschlecken.

Der Grund warum es gegen Zecken wirkt, ist die Laurinsäure. Das wiederum hat mit dem empfindlichen Geruchssinn der Zecke zu tun.

In Studien wurde festgestellt, dass 80% der Zecken sich sofort fallen ließen, nachdem sie den Geruch der Laurinsäure wahrgenommen hatten. Schon im Entwicklungsstadium der Nymphe wurde der Geruch des Kokosöls abgelehnt.

Übrigens: auch ihr selbst könnt euch mit dem Kokosöl gegen die Zecken schützen.

Das Kokosöl schützt euch und eure Hunde nicht nur vor den Parasiten, es pflegt auch die Haut.

Ätherische Öle

Viele ätherische Öle wie zb. Thymian, Oregano  oder Grapefruitöl sind für die Zeckenabwehr geeignet. Am besten geeignet ist nachgewiesenermaßen das Gerianol.

In einer Feldstudie in Marokko an Rindern eingesetzt. die Rinder wurden mit einer 1% Gerianol Lösung eingesprüht. Der Zeckenbefall an den Rindern konnte um fast 100% gesenkt werden. Der effekt war noch Tage später feststellbar.

Ein weiterer Wirkstoff welcher gut gegen die Zecken wirkt, ist Citriodiol. Dieser ist im Zitronen-Eukalyptusöl enthalten. Citriodiol wirkt auch gegen Mücken und wird gern auch von uns Menschen als Insektenabwehrmittel eingesetzt.

WICHTIG: Die Ätherischen Öle eignen sich nur zum einreiben bzw. einsprühen.

Da nicht alle Hunde die Ätherischen Öle gleich gut vertragen, sei es der Geruch oder die Wirkung auf das Fell, fangt bitte mit der Dosierung langsam an.

Mischt die Öle mit einem neutralen Öl wie zb. Ringelblumenöl oder mit Wasser.

Bierhefe

Zecken mögen den Geruch der in Bierhefe enthaltenen B-Vitamine nicht. Da Bierhefe nicht nur gegen Zecken gut ist, sondern noch viele andere gute Eigenschaften hat, könnt ihr sie gern täglich mit ins Futter geben.

Ich kaufe am liebsten die Bierhefe von Lundeland. Man bekommt sie in einer praktischen Dose geliefert. Da ich 3 Hunde habe und Bierhefe nicht zur Zeckenabwehr füttere, nehme ich immer eine größere Packung.

Verträgt euer Hund die Bierhefe gut, ist es ratsam zur Zecken Hochsaison die Dosierung zu erhöhen.

Schwarzkümmelöl

Schwarzkümmelöl zum einreiben und zur Vergabe ins Futter

Schwarzkümmelöl ist ein seit langem bekanntes Heilöl. Es steigert die Körpereigene Immunabwehr, ist gut für die Verdauung. Ebenso pflegt es Haut und Fell.

Allerdings verdankt es seine heutige Aufmerksamkeit einem Schüler aus Regensburg. Er hat seinem Hund geringe Mengen an Schwarzkümmelöl ins Futter gemischt. Es sollte gegen die Allergien seines Hundes helfen.

Dabei hat Er entdeckt, dass es nicht nur bei der Linderung der Allergien half. Mit der Vergabe von diesem Öl in das Futter seines Hundes wurde auch der Befall mit Parasiten deutlich reduziert.

Ähnlich wie bei der Laurinsäure und den in der Bierhefe enthaltenen B-Vitaminen, wird auch bei dem Schwarzkümmelöl die Zecke wegen seines Geruchs vom Hund ferngehalten.

Gutes Schwarzkümmelöl ist ziemlich teuer. Es eignet sich sowohl zur Vergabe in das Futter, als auch zum einreiben eures Hundes.Wenn ihr es erstmal ausprobieren möchtet empfehle ich euch dieses hier.

Bernsteinkette: Wundermittel oder Aberglaube?

Sie werden auch kleinen Kindern umgebunden, weil sie angeblich die Schmerzen beim Zahnen lindern sollen. Warum sollen die Ketten nicht auch gegen Zecken helfen?

Wie soll denn der Bernstein gegen die Zecken helfen?

Tahira beschnüffelt ihre Bernsteinkette. Es handelt sich um unbehandelten Rohbernstein.

Es heisst, dass nur der unbehandelte Rohbernstein gegen die Zecken hilft. Auf Grund seines Harzgeruchs und seiner Elektrostatischen aufladung besitzt er eine abschreckende Wirkung auf Zecken.

Jamila mit ihrer Bernsteinkette. Sie trägt sie immer. Die Kette sieht auch sehr hübsch aus.

Damit es auch wirklich funktionieren kann, muss euer Hund die Kette über einen längeren Zeitraum tragen. Er muss sie permanent tragen. Sein Fell sollte nicht zu lang sein.

Denken wir noch einmal an das Hallesche Organ der Zecke, ist die Wirksamkeit durchaus vorstellbar.

Ich habe für meine Hunde auch schon Bernsteinketten ausprobiert und bilde mir ein, dass sie nicht nur hübsch aussehen. Es gibt über die Wirksamkeit aber keinerlei tatsächlich nachzuweisende Bestätigungen.

Ein Tip: für sehr agile und junge Hunde, die viel und gern mit gleichgesinnten Kumpanen toben, ist die Bernsteinkette nicht so gut geeignet. Sie ist nicht sehr reissfest. Das ist einer der Gründe warum ich diesen Hier empfehle. Dieses Halsband hat eine Lederschließe und ist aus Rohbernstein.

Zistrose, ein unterschätztes Helferlein

Zistrose

Zistrose ist eine strauchartige Pflanze. Sie wächst in Italien, Frankreich und in Afrika und ist eine lange bekannte Heilpflanze. Ihr könnt die sie zur Inneren und zur Äußeren Behandlung einsetzen. Die Zistrose ist dafür bekannt das Immunsystem zu stärken. Sie wirkt entgiftend, entzündungshemmend und hilft die Magen- Darmflora in Ordnung zu halten.

Es hat sich durch Studien auch gezeigt, dass diese Heilpflanze auch ein wirksames Mittel gegen Zecken und Mücken ist. Nicht für unsere Hunde. Wie einige der hier genannten Mittel, auch für uns Menschen. Um einen Gewöhnungseffekt zu vermeiden, sollte wie bei allen Immunstärkenden Heilpflanzen, keine dauerhafte Behandlung mit Zistrose erfolgen. Am besten ihr beginnt mit der Behandlung erst kurz vor der Zeckensaison.

Ihr könnt Zistrose in verschiedenen Formen in das Futter eures Hundes integrieren. Ihr könnt es als Pulver mit ins Futter geben. Oder ihr brüht einen Tee aus getrockneter Zistrose auf. Auch den Tee schüttet ihr über das Futter. Es gibt auch Zistrosekapseln.

Probiert aus was für euch am praktischten zu füttern ist oder was euer Hund am besten zu sich nimmt. Ich bevorzuge das Pulver. Alle diese Produkte eigen sich auch hervorragend für uns Menschen!

Knoblauch

Trotz der Warnung, dass Knoblauch für Hunde als giftig gilt, möchte ich es hier unbedingt als Zeckenabwehr nennen. Es ist bewiesen, dass es eine Zeckenabweisende Wirkung besitzt.

Warum gilt Knoblauch als giftig für Hunde?

In hoher Konzentration, kann Knoblauch zur Blutarmut führen. Hohe Konzentration bedeutet: Euer Hund müsste 5 Gramm Knoblauch pro Kilogramm seines Körpergewichts über eine Woche hinweg zu sich nehmen.

Diese Mengen würdet ihr eurem Hund niemals zu fressen geben, geschweige denn dass euer Hund solche Mengen fressen würde. Roher Knoblauch ist scharf und ich muss bei meinen Hunden immer Tricks anwenden, damit sie überhaupt kleine Mengen zu sich nehmen.

Um Zecken oder andere Ungeziefer von eurem Hund fernzuhalten, sind deutlich geringere Mengen nötig. Man sagt pro 10 Kilogramm Körpergewicht eine Zehe. Das Ganze nicht mehr als 2x Pro Woche. Aufgeteilt in 2 Mahlzeiten, Morgens und Abends.

Wie gelingt es am besten den Knoblauch unter das Futter schummeln?

Ich habe schon unterschiedliche Methoden ausprobiert. So wie Knoblauch unterschiedlich bei dem einzelnen Hund wirken kann, so unterschiedlich sind auch die Geschmacksempfindlichkeit eures Hundes sein.

Obwohl meine Hunde eigentlich über fast alles Fressbare begeistert sind, so muss ich bei Knoblauch etwas erfinderisch werden. Bei meinen klappt es am besten, die Zehen etwas plattgedrückt in das Fleisch zu schieben.

Ist etwas arbeitsintensiver, aber es ist ja für einen guten Zweck. Ausserdem soll man es ja nur 1-2 mal pro Woche füttern. Achtet bitte darauf Bio Knoblauch zu nehmen. Nicht den begasten aus China.

Ihr könnt natürlich auch Knoblauch in Tablettenform oder als Pulver verwenden. Aber wenn euer Hund frischen Bio Knoblauch nimmt, ist das am besten.

Babypuder

Als letztes, ganz einfaches Mittelchen ist hier noch Babypuder zu nennen. Ja! Tasächlich: Babypuder. Es trocknet den Insektenpanzer aus. Pudert euren Liebling einfach mal alle paar Tage ein.

Es gibt hierüber keine Wissenschaftlichen Studien. Nur Erfahrungsberichte. Von denen die es benutzt haben, wurde ein deutlicher Rückgang des Befalls von Parasiten berichtet. Probiert es einfach mal aus.

Nicole

Am 4.2.1964 in Hamburg geboren, 2 Kinder, 3 Hunde. Abschluß der schulischen Laufbahn mit 17, Fachabitur. Danach Jobs in der Gastronomie, als Hundesitter, in der Altenpflege . 1989 einstieg als Group Fitness Trainerin. 1990 Group Fitness B- Lizenz. 1992 Group Fitness A -Lizenz. Arbeit als Trainer und erlangen verschiedenster weiterer Lizenzen wie z.b. Lizenz als Personal Trainer. 2002-Mai 2014 Group Fitness Koordinatorin und Trainerin bei Fitness First. 2014 Gründung von hundumfit.de.

Dieser Beitrag hat 2 Kommentare

  1. Heike

    Ich mische Kokosöl mit klaren Apfelessig und reibe dies ins Fell

    1. Nicole

      Hallo Heike,
      ist vielleicht auch ne gute Idee…zumindest wenn der Hund kurzes Fell hat ;-))

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