Ich schreibe hier über Leishmaniose beim Hund. Deshalb möchte ich euch vorab nur noch einmal kurz auf etwas aufmerksam machen. Die Inhalte meiner Artikel basieren auf eigener Erfahrung und Recherche. Ebenso basieren sie auf Interviews mit Betroffenen und Tierärzten. Ich persönlich verfüge zwar über Ausbildungen im Bereich Sport/Ernährung für Mensch und Hund. Auch verfüge ich über einen großen Erfahrungs -und Praxisschatz – ich bin aber keine Tierärztin.
Beachtet bitte, dass falls ihr den Verdacht auf Leishmaniose beim Hund habt oder ihr wollt mit eurem Hund in südlichere Gefilde, besucht auf alle Fälle einen Tierarzt, der sich mit Mittelmeerkrankheiten auskennt und lasst euch beraten. Den persönlichen, fachlichen Rat kann meine Informationen nicht ersetzen.
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Warum schreibe ich über Leishmaniose?
Leishmaniose, das Wort allein kann einem ja bereits Angst machen. Bis vor einiger Zeit wusste ich nicht einmal wie man Leishmaniose schreibt oder dass es sich hierbei um eine Krankheit handelt, die sowohl Mensch als auch Tier befallen kann. Dabei handelt es sich hier um eine Krankheit, deren Erreger DNA bereits bei 4000 Jahre alten ägyptischen Mumien nachgewiesen werden konnte.
Leishmaniose wird von Mücken übertragen. Genauer gesagt von der Sandmücke. Diese Mückenart kommt eigentlich nur in den Tropen und Subtropen im Europäischen Mittelmeerraum, wie auch in Asien und Amerika vor. Deshalb wird diese Krankheit hier auch oft als Mittelmeer-Krankheit betitelt und man macht sich auch nicht so viele Gedanken darum.
Wir waren hier in unseren Gefilden bis vor ein paar Jahren eher unberührt von dieser Mückenart die Leishmaniose überträgt. Jedoch verbreitet sich die Leishmaniose beim Hund auch zunehmend in Deutschland. Ihr fragt euch warum das so ist? Genau darum geht hier in diesem Artikel.
Ich möchte euch Informationen über diese Krankheit geben, denn wir verreisen vermehrt mit unseren Hunde oder nehmen eine arme Seele aus dem Ausland auf. Es wird also immer wichtiger über diesen Erreger informiert zu sein.
Kurzer Steckbrief zur Leishmaniose
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Was genau ist nun Leishmaniose?
Leishmaniose beim Hund ebenso beim Menschen, ist eine Infektionskrankheit. Genauer gesagt eine Immunschwächekrankheit. Die Erreger (Leishmanien) leben im Blut und schwächen das jeweilige Tier oder auch Mensch. Sie zählt zu den am häufigsten eigeschleppte Tropische Infektionskrankheit.
Bekannt wurde sie als der gleichnamige Tropenarzt William B. Leishman bei einem bereits verstorbenen Patienten – der an der Ruhr gelitten haben soll – kleine Körperchen in den Zellen entdeckte. Drei Jahre später, nachdem auch andere Wissenschaftler diesen Erreger nachweisen konnten, wurde diese Krankheit als Leishmaniose betitelt.
Achtung! Fremdwörter: Die Krankheit ist parasitär und wird durch einen Vektor übertragen. Außerdem ist Leishmaniose zoonotisch. Wie bitte? Keine Sorge hier die Erklärung: Parasitär bedeutet das der Erreger ein Parasit ist. Der übertragende Vektor ist in diesem Fall die Sandmücke und zoonotisch bedeutet, dass die Krankheit auf den Menschen übertragbar ist. Es wird unterschieden zwischen der Hautleishmaniose und der Form, die die inneren Bauchorgane befallen.
Ich habe versucht eine Grafik zu finden, die euch schematisch aufzeigt wie die Übertragung und Verbreitung von Leishmaniose stattfindet. Es ist allerdings recht schwierig vernünftiges Material zu medizinischen Themen zu finden welches ich auch hier nutzen darf. Also habe ich für euch einmal meine – nicht allzu großen – grafischen Fähigkeiten zusammengenommen und dabei ist folgendes herausgekommen:
Lebenszyklus und Verbreitung des Leishmaniose Erregers
Die beiden Hunde in der Mitte der Grafik gehören Freunden von uns. Sie sind nicht mit Leishmaniose oder einer anderen Krankheit infiziert. Max und Moritz erfreuen sich bester Gesundheit und dienen hier lediglich als Models.
Beißt die Sandmücke euren Hund, nimmt Sie nicht nur Blut auf. Die Mücke gibt auch vorher aufgenommene Erreger in den Blutkreislauf eures Hundes ab. Damit diese Erreger – in unserem Fall die Leishmanien – es schaffen durch den Saugapparat der Mücke ins Blut zu gelangen, müssen sie bestimmte Entwicklungsstadien durchleben.
Die Leishmanie hat, um aus dem Mückenrüssel in die Blutbahn zu gelangen, eine längliche Form. Diese sogenannten Promastigoten sind Geißeltierchen, die durch die kleinen Schwänzchen eigenbeweglich sind. Sticht die Sandmücke nun durch die Haut des Hundes, können diese Geißeltierchen auf diesem Wege in die Blutbahn „schwimmen“.
Im Blut nisten Sie sich in die Fresszellen (Makrophagen) ein. In diesen Zellen mutieren die Leishmanien nun zu einer bewegungsunfähigen, schwanzlosen Form, den Amastigoten. Diese wiederum vermehren sich solange, bis sie die Fresszelle sprengen. Die freigewordenen Amastigoten befallen nun die nächste Fresszelle, um auch diese wieder zu sprengen und so weiter und so fort…
Der Erreger befindet sich nun also in der Blutbahn des Hundes. Euer Hund wird erneut von einer Sandmücke gestochen. Sie nimmt das mit Amastigoten infizierte Blut auf. Im Darm der Mücke reift die amastigote Form zur freibeweglichen promastigoten Form der Leishmanie heran und der Kreislauf beginnt von vorn.
Wie kann Leishmaniose noch übertragen werden?
Die Übertragung erfolgt vorwiegend durch die Sandmücke. Es ist jedoch auch eine Übertragung durch einen infizierten Hund bzw. durch ein anderes infiziertes Tier möglich. Wenn euer Hund Beispielsweise eine Beißerei mit einem durch die Leishmanien infiziertem Hund hat.
Trägt er Wunden davon in die das infizierte Blut gelangt, kann er sich mit der Leishmaniose anstecken. Ein Leishmanose positiver Hund kann auch über Speichel, Wundsekret oder Urin die Krankheit übertragen. Allerdings setzt dies eine Hautverletzung voraus, in die die Leishmanien eindringen können. Die Übertragung geschieht ausschließlich durch den direkten Kontakt mit dem entzündlichen Gewebe.
Inkubationszeit der Leishmaniose beim Hund
Die Inkubationszeit – die Zeit von der Ansteckung bis zu den ersten Symptomen – bei Leishmaniose liegt bei ca. einem Monat bis zu mehreren Jahren. Das ist das tückische oder auch fatale an dieser Krankheit. Ihr seit schon lange zurück aus eurem Urlaub im Mittelmeerraum und erst Monate später erkrankt euer Hund. Ihr wundert euch, denkt aber primär nicht sofort an Leishmaniose.
Oder ein armer Streuner hat euer Herz erwärmt und ihr bringt ihn mit um ihm ein forever Home zu geben. Dieser Herzenshund zeigt keinerlei Krankheitssymptome, wirkt völlig gesund. Frisst, läuft und tobt durch die Gegend. Er erfreut sich seines neuen Lebens bei euch und dennoch kann er Träger der Leishmanien sein.
Mehr als die Hälfte der Erregertragenden Hunde in den Gebieten wo Leishmaniose vorwiegend auftritt, bleibt sogar symptomlos. Die Hunde die dort Leben haben Antikörper gebildet, können die Erreger jedoch trotzdem auf den üblichen Wegen übertragen.
Symptome und Krankheitsverlauf der Leishmaniose
Anfangs äußern sich beim Hund eher uncharakteristische Symptome. Diese treten meist schubweise auf. Die Symptome sind nicht beweisend für Leishmaniose und können auch durch andere Krankheiten werden.
Angeschwollene Lymphknoten
Leishmaniose kann zum einen die Haut, Schleimhaut oder die Organe schädigen. Bei Hunden kommt meist eine Mischform vor. Die Symptome sind nicht als Krankheitstypisch zu erkennen. Die meisten an Leishmaniose erkrankten Hunde weisen aber eine auffällige Schwellung der Lymphknoten auf.
Anhand des Fotos von unserer Tahira (die nicht erkrankt ist) habe ich die Regionen gekennzeichnet, wo sich die Lymphknoten befinden. Ihr könnt ganz leicht selbst ertasten ob sie angeschwollen sind. Die fühlbaren Lymphknoten befinden sich am Übergang vom Unterkiefer zum Hals, vor den Schulterblättern am Bug und in der Kniekehle. Bedenkt aber bitte, dass nicht jeder angeschwollene Lymphknoten gleich etwas mit dieser gemeinen Krankheit zu tun haben muss.
Fieberschübe, Durchfall und Gewichtsverlust
Auch diese Symptome gehören zu denen der Leishmaniose. Fieber oder Durchfall kann auch auch die Lymphknoten anschwellen lassen. Somit schließt man vorerst sicherlich nicht auf Leishmaniose. Gewichtsverlust wird natürlich erstmal dem vorangegangenen Durchfall zugeschrieben. Die befallenen Tiere magern jedoch meist bis aufs Skelett ab.
Apathie und Lethargie
Verhaltensauffälligkeiten wie Apathie und Lethargie sind weitere Symptome. Als apathisch wird euer Hund beschrieben, wenn er teilnahmslos gegenüber äußeren Reizen geworden ist. Er reagiert zB. deutlich weniger oder nicht mehr wenn jemand bei euch zuhause klingelt oder ähnliches.
Mit Lethargie wird die erhöhte Schläfrigkeit beschrieben. Euer Hund ermüdet auffällig viel schneller und häufiger als sonst. Schon für die kleinsten Anstrengungen benötigt er lange Ruhe- und Schlafphasen. Auch wenn euer Hund nach diesen Schlafphasen erwacht, ist er noch immer schwach und müde.
Oft werden sie mit den vorher genannten in Verbindung gebracht, jedoch auch nicht gleich mit Leishmaniose, da die Inkubationszeit ja so lange ist. Klingen die Symptome nicht ab, zögert nicht und lasst euren Hund beim Tierarzt untersuchen.
Leishmaniose typische Symptome
Haarausfall um die Augen (Brillenbildung) herum und Veränderungen an den Ohrenrändern sind ein typisches Zeichen für Leishmaniose beim Hund. Im Verlauf der Krankheit kommt es zu nicht juckenden, blutigen bzw. schuppigen Hautausschlägen. Diese hat der Hund vor allem im Gesicht, Ohren oder über Knochenvorsprüngen.
Auch ein verstärktes Krallenwachstum und Veränderungen an den Pfotenballen, sowie Nasenbluten und blutiger Kot sind weitere Symptome für ein fortgeschrittenes Stadium der Leishmaniose. Wird sie nicht behandelt, sterben ca. 90 % der Hunde innerhalb der ersten zwölf Monate. Der Tod tritt infolge eines Nierenversagens auf.
Wie wird Leishmaniose beim Hund Diagnostiziert?
Wirklich Zuverlässig kann eine Leishmaniose-Diagnose nur der Tierarzt machen. Neben der körperlichen Untersuchung durch zB. das eben erwähnte abtasten der Lymphknoten und Begutachtung von Haut und Fell, wird auch eine Untersuchung im Labor gemacht.
Hierzu werden dem Hund Gewebe- und Blutproben entnommen. Hierdurch kann auch eine sogenannte stumme Infektion festgestellt werden. Denn dadurch das die Inkubationszeit mehrere Jahre dauern kann und der Hund noch keine Symptome zeigt, kann er ja trotzdem infiziert sein. Die Antikörper lassen sich bereits im Blut nachweisen.
Der Antikörper -Titer Test
Bevor teure, aufwendige und eventuell auch für den Hund schmerzhafte Tests gemacht werden, solltet ihr einen Antikörper-Titer Schnelltest machen lassen. Hierfür wird dem Hund eine kleine Menge Blut entnommen. Das Blut muss nicht erst in ein Labor geschickt werden. Der Test kann direkt vom Tierarzt in der Praxis durchgeführt werden.
Die Titerbestimmung ist die Messungvon vorhandenen Antikörpern. Die Probe wird hierzu immer wieder verdünnt, bis zu dem Punkt wo noch eine Reaktion nachweisbar ist. Mit dem Titer kann nicht die Anzahl der Antikörper nachgewiesen werden, sondern nur ob welche vorhanden sind.
Ist der Titer negativ, braucht ihr euch vorerst keine Gedanken zumachen. Zur Kontrolle sollet ihr den Test nach einem halben Jahr noch einmal wiederholen. Meist kommt das gleich Ergebnis heraus, also kein Nachweis für Antikörper. ist euer Hund Leishmaniose frei. Ihr könnt euch entscheiden ob ihr um sicherzugehen doch lieber den direkten Erregernachweis machen lassen wollt.
Lasst euch hierzu auf alle Fälle von eurem Tierarzt beraten! Denn hier geht es nicht um eine Lapalie.
Was ist bei einem positiven Ergebnis?
Auch wenn euer Hund absolut Beschwerdefrei ist und keine der aufgezählten Symptome anzeigt: ist die Blutuntersuchung positiv – also auch bei einem sehr niedrigen Antikörpertiter – müsst ihr den Test machen lassen. Denn bei diese Hunden arbeitet das Immunsystem so gut, dass sie den Erreger in Schach halten können. Die Krankheit kann eventuell nie ausbrechen.
Bei Hunden mit einem geringen Antikörpertiter kann dieser sogar ganz negativ ausfallen. Dies bedeutet leider nicht dass der Hund geheilt und komplett frei von Leishmanien ist. Die Errger verstecken sich in bestimmten Zellen – etwa in denen des Knochenmarks – sie verbleien also im Körper. Die Übertragung auf andere Hunde, also die Ansteckung, ist in einem solchen Fall sehr gering.
Welche Methoden gibt es für den genauen Nachweis der Leishmaniose beim Hund
Es gibt nun unterschiedliche Methoden um einen genauen Nachweis zu bekommen. Der Tierarzt macht einen sogenannten Mittelmeertest. Zunächst wird eine sogenannte Eiweißelektrophorese gemacht. Noch ein medizinischer Ausdruck den man kaum aussprechen kann. Ich versuche es einmal mit einfachen Worten zu erklären.
Eiweißelektrophorese
Bei der Eiweißelektrophorese wird dem Hund zuerst einmal Blut abgenommen. Blut enthält viele Eiweiße. In welchen Mengen die einzelnen Eiweiße vorhanden sind, gibt eine Aussage darüber ob Tier (oder auch Mensch), gesund oder krank ist. Mittels eines elektronischen Verfahrens werden die einzelnen Bluteiweiße auf Grund ihrer Fließeigenschaften in einem elektrischen Feld nach Gruppen aufgetrennt.
Das Ergebnis dieser Trennung wird in Form einer Kurve dargestellt. Um euch hierfür ein Beispiel aufzuzeigen, habe ich noch einmal meine grafischen – nicht vorhandenen – Fähigkeiten ausgepackt und euch eine solche Kurve aufgezeichnet. So könnte das Ergebnis aussehen:
Ist also der Antikörpertest positiv, gibt der Kurvenverlauf der Eiweißelektrophorese darüber Auskunft ob und wie stark die Leishmaniose ausgebrochen ist. Möchtet ihr genauere Informationen über dieses Verfahren haben schaut einmal hier vorbei.
Punktion des Knochenmarks oder der Lymphknoten
Es werden Proben von den Lymphknoten, der Milz und dem Knochenmark entnommen. Durch diese unschönen Untersuchungen lassen sich die Leishmanien und deren Erbmaterial direkt nachweisen. Außerdem werden Abstriche aus der Maulhöhle und von der Bindehaut gemacht. Zusätzlich wird der Urin untersucht.
Behandlung von Leishmaniose
Die Wahl des richtigen Tierarzt ist wichtig!
Hat sich euer Hund mit Leishmaniose infiziert, erfordert dies eine spezielle Therapie. Zu allererst solltet ihr sicherstellen, dass der Tierarzt den ihr aufgesucht habt, sich auch mit der Behandlung der Mittelmeerkrankheit auskennt. Selbst wenn es vielleicht nicht der Tierarzt ist den ihr schon immer besucht, bitte scheut euch nicht zu wechseln.
Ihr müsst bedenken, wenn Leishmaniose nicht behandelt wird, führt sie in den meisten Fällen zum Tod eures Hundes. Mit nur einem Besuch und etwas Medizin (die eventuell auch noch falsch ist) wird keine Heilung eintreten. Zur Therapie dieser gemeinen Krankheit gehören immer wiederkehrende Untersuchungen und die Vergabe von speziellen Medikamenten.
Habt ihr euren Hund aus dem Tierschutz, so wendet euch eventuell auch an die jeweilige Organisation. Sie haben sicherlich Kontaktdaten von Tierärzten die sich mit der Behandlung von Leishmaniose auskennen. Außerdem gibt es ja das große Internet wo ihr die Richtigen Adressen findet oder euch an die entsprechenden Foren wenden könnt.
Medikation und ihre Nebenwirkung
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Die Behandlung erfordert also die Vergabe von speziellen Medikamenten. Meist werden die positiven Hunde vorerst mit Allupurinol behandelt. Dieses Medikament wird in Tablettenform verabreicht. Der Hund muss diese zweimal täglich, über einen längeren Zeitraum einnehmen.
Treten doch deutlichere Symptome auf oder die Anzahl der Antikörper ist sehr hoch, reicht Allupurinol nicht mehr aus. Es wird mit anderen, stärkeren Medikamenten – zB. Glucantime, AmphotericinB (ältere Präperate) oder Milteforan – kombiniert. Glucantime oder Amphotericin B sind Chemotherapeutiken. Mit anderen Worten also eine Chemotherapie.
Deshalb werden diese stark toxischen Präparate jeweils nur über 4 Wochen verabreicht. Sie wirken Erregerabtötend, können aber nicht den Erregerstamm komplett ausrotten. Nach der vierwöchigen Vergabe wird überprüft, ob die Therapie erfolgreich war oder nicht. Glucantime und Aphotericin B gelten bereits als unmodern bzw. veraltet. Glucantime zB. wird bereits seit 80 Jahren bei Mensch und Tier angewendet. Einige Leishmaniosestämme haben bereits Resistenzen entwickelt.
Allupurinol wird oder kann – wie schon gesagt – über einen längeren Zeitraum eingesetzt werden. Dieses Medikament tötet die Leishmanien nicht ab. Es sorgt aber dafür, dass sich die Erreger nicht weiterentwickeln und somit sich auch nicht mehr vermehren können. Es drängt sie aus dem Knochenmark und den Organen in das Bindegewebe ab. Dort können die Leishmanien keinen Schaden mehr anrichten.
Die genannten Medikamente in Kombination können also dafür sorgen, dass die Erregerlast deutlich gesenkt wird. Heilen können sie die Leishmaniose jedoch nicht.
Kann das Allopurinol irgendwann abgesetzt werden?
Diese Entscheidung zu treffen obliegt natürlich dem Tierarzt der den mit Leishmaniose infizierten Hund behandelt. Ich kann aber dazu sagen, dass es eventuell möglich ist in eine Intervall Behandlung überzugehen. Voraussetzung hierzu ist erfahrungsgemäß ein niedriger Antikörper-Titer. Bei einer Intervall Behandlung wird Allopurinol nur in den ersten sieben bis acht Tagen verabreicht.
Was tun wenn der Hund Leishmaniose positiv ist?
Vorab sei gesagt, ein Hund bei dem Leishmaniose diagnostiziert wird, muss nicht zwangsläufig sofort eingeschläfert werden. Wird die Krankheit frühzeitig erkannt und der Hund wird entsprechend behandelt, ist ein weitestgehend symptomfreies und auch langes Leben möglich.
Wichtig ist die Wahl des richtigen Tierarztes , damit der Hund von Anfang an richtig behandelt wird und die passenden Medikamente bekommt.
Nur jetzt kommt das große Aber…einen mit Leishmaniose infizierten Hund aufzunehmen bedeutet auch eine große Verantwortung zu übernehmen. Eine Leishmaniose Infektion ist eine sehr anstrengende Krankheit. Zum einen körperlich für den Hund, aber auch für den jeweiligen Hundebesitzer.
Ruhe und Geborgenheit, neben den Medikamenten sehr wichtig
Habt ihr euch entschlossen einen mit Leishmaniose infizierten Hund aufzunehmen oder aber euer Hund hat sich auf einer Reise die Erreger eingefangen, gibt es einige Dinge die unbedingt beachten werden und auch eingehalten werden müssen.
Ihr müsst euch im klaren darüber sein, dass euer Hund ansteckend ist. Er ist Überträger einer gefährlichen Krankheit. Habt ihr zB. mehr als einen Hund bei euch in der Familie und einer davon ist bereites alt oder hat ein schwaches Immunsystem, ist Vorsicht geboten. Leider gilt auch das gleiche für die Menschen in eurer Familie. Selbst wenn die Chancen einer Ansteckung eher gering sind, sollten insbesondere kleine Kinder und ältere Menschen aufpassen.
Stress behindert die Heilung
Leishmaniose belastet das Immunsystem des Hundes sehr stark. Der Hund benötigt viel Ruhe und Geborgenheit. Er sollte von Stress und großer Aufregung weitestgehend ferngehalten werden. Lebt der Hund also in einer Familie mit kleinen Kindern, so müssen diese unbedingt darauf aufmerksam gemacht werden ihm seine Ruhe zu lassen.
Die Psyche des Hundes ist mitverantwortlich für den Zustand des Immunsystems.
Auch der Hund muss selbstverständlich in seine Schranken gewiesen werden, sollte er dazu neigen oft zum spielen und toben aufzufordern. Auch ihr selbst solltet ebenso für eure innere Ruhe sorgen, denn auch euer Stress überträgt sich auf euren Hund. Es ist am besten wenn der kranke Hund eine feste Bezugsperson hat.
Behaltet also die Ruhe wenn ihr wieder mal auf dem Weg zum Tierarzt seit. Denn Leishmaniose ist nicht heilbar und der Hund muss zur regelmäßigen Kontrolle. Es sollte ca. alle drei-sechs Monate ein großes Blutbild mit einer Elektrophorese erstellt werden, Urin- und Schleimhautproben genommen werden.
Ernährung umstellen und Immunsystem stärken
Es tut mir leid, aber ich muss euch an dieser Stelle noch einmal mit ein paar wissenschaftlichen Fakten bombardieren. Das ist an diesem Punkt wichtig, um zu die Zusammenhänge von Purinen, ihren Auswirkungen auf den Körper und auf die Ernährung zu verstehen.
Leishmaniose wird meist über einen längeren Zeitraum mit dem Medikament Allopurinol behandelt. Damit sich Leishmanien am Leben halten und sich verbreiten können, benötigen sie Purine. Allopurinol gaukelt dem Erreger nun vor, auch ein Purin zu sein. So wird die Verbreitung des Erregers eingedämmt. Dieses Medikament beeinträchtigt aber leider auch den Abbau der überschüssigen Purine.
Was sind Purine?
Purine sind lebenswichtige Stoffe, die als Baustein in jedem Zellkern enthalten sind. Sie dienen also dazu neue Zellen aufzubauen. Hunde und (auch wir Menschen) bilden diese Purine eigenständig. Nun führen wir unseren Hunden – oder auch uns – Purine zusätzlich über die Nahrung zu. Es ist also ein Purinüberschuss vorhanden. Dieser Überschuss muss nun mit Hilfe von Enzymen verstoffwechselt werden.
Passiert das nicht, wird der Harnsäurespiegel – durch die in der Nahrung aufgenommenen überschüssigen Purine – beeinflusst. Eines dieser Enzyme ist Xanthinoxidase. Dieses Enzym mit dem komplizierten Namen ist ein wichtiges Element im Stoffwechsel der Purinbasen der DNA
Xanthinoxidase ist unter anderem in der Leber am Abbau der Purine beteiligt. Vereinfacht gesagt, wird jetzt der Purinstoffwechsel von dem Medikament Allopurinol gestört. Die durch die Nahrung aufgenommenen Purine, werden nicht mehr zu Allantoin (Endprodukt des Purinabbaus) abgebaut. Sie werden stattdessen zu Harnsäure abgebaut.
Es komm zu einem erhöhten Harnsäurespiegel im Urin. Da sich die Harnsäure nicht auflösen kann, entstehen sogenannte Harnkristalle. Aus den Kristallen können sich nun Steine bilden. Diese Steinchen setzen sich in den Harnwegen ab. Der Hund bekommt Schwierigkeiten den Urin herauszulassen. Es kann zu starken Schmerzen beim pischern und sogar zu Nierenkoliken kommen.
Purinarme Ernährung – darauf müsst Ihr achten
Um das Risiko einer zusätzlichen Nieren- und Harnwegserkrankung zu minimieren, muss also während der Therapie mit Allopurinol eine auf eine Purinarme Ernährung geachtet werden. Purinarm ist hier das Stichwort. Es ist nahezu unmöglich euren Hund komplett Purinfrei zu ernähren.
Es ist anfangs mit etwas Mühe verbunden, aber eine Purinarme Fütterung ist durchaus machbar.
Industriell hergestelltes Fertigfutter besteht hauptsächlich aus vielen Purinhaltigen Zutaten. Auch wenn ihr auf die Liste der enthaltenden Zutaten schaut, werdet ihr keine genauen Angaben über Art und Menge erhalten. Jedoch besteht es zumeist hauptsächlich aus Getreideflocken, Soja, Schlachtabfällen o.ä.
Liste von stark Purinhaltigen Lebensmitteln
Lebensmittel auf dieser Liste sollte das Futter eures Hundes für eine Purinarme Ernährung nicht enthalten:
- Bindegewebs- und Hautreiche Schlachtabfälle bzw. Schlachtprodukte
- Getrocknete Kausnacks wie zB. Schweine- oder Rinderohren
- Pferdefleisch, Hammellende
- Innereien
- Thunfisch, Forelle, Hering, Sardinen, Makrele
- Sprotten
- Krustentiere
- Bierhefe
- Hülsenfrüchte zB. Erbsen, Bohnen oder Soja
- Kohl
- Nüsse
- Getreide wie zB. Grünkern, Weizenkleie oder Buchweizen
- Trockenfrüchte
Um die Nieren nicht unnötig zusätzlich stark zu belasten achtet auch darauf Phosphat- und Oxalsäurearm zu füttern. Euer Hundefutter sollte keine Petersilie, Mangold, Amaranth oder auch keine Rote Beete oder Spinat enthalten.
Purinarme Lebensmittel
Die Lebensmittel auf dieser Liste sind für eine Purinarme Ernährung wichtig. Die meisten Gemüsesorten und Eiweiß in Form von Milcherzeugnissen und Eiern ist beinahe Purinfrei. Diese Produkte enthalten wenige Zellen und Zellkerne.
- Eier
- Milch, Buttermilch
- Milchprodukte wie Quark, Joghurt, Hüttenkäse
- Pflanzenöle
- Gemüse
- Obst (keine Trockenfrüchte)
- Reines Muskelfleisch
- Geflügelfilet ohne Haut
- Reis, Nudeln, Kartoffeln
Ist es schwierig eine Purinarme Ernährung beim Hund einzuhalten?
Die Antwort ist Nein, es ist nicht schwierig euren Hund Purinarm zu Ernähren. Ich persönlich würde mich immer für die Variante des selbstkochens entscheiden. Mit Sicherheit ist dies die aufwendigere Variante einer Purinarmen Ernährung. Aber so kann ich mir sicher sein, dass sich die bestmöglichen Zutaten und Inhaltsstoffe im Futter befinden.
Selbstkochen
Bei selbsthergestelltem Futter könnt ihr zB. einen Teil des Proteinbedarfs mit Milchprodukten ergänzen anstatt Fleisch zu nehmen. Auch könnt ihr gut einen Veggietag für euren Hund einlegen und die Mahlzeit nur aus Obst und Gemüse und Milchprodukten herstellen. Wichtig ist den Öl und Fettanteil nicht vernachlässigen.
Solltet ihr euch dazu entschließen für euren Hund selbst kochen, damit ihr euch zu 100 Prozent sicher sein könnt was das Futter enthält, informiert euch vorher ganz genau welche Inhaltsstoffe, in welchem Mengenverhältnis vorhanden sein müssen. Ich kann euch eine Bloggerkollegin empfehlen, die für ihre an Leishmaniose erkrankte Hündin selber kocht. https://www.dunkelbunterhund.de/blog/der-bekochte-hund/
Das Futter sollte allerdings im wahrsten Sinne des Wortes selbstgekocht werden. Also tatsächlich gekocht werden. Die Purine lösen sich teilweise im Kochwasser auf. Ihr dürft also bitte nicht das Kochwasser hinterher dem Futter beimischen! Denn darin schwimmen die schön aufgelösten Purine herum und ihr würdet diese so wieder dem Futter zugeben.
Fertigfutter
Es gibt natürlich auch bereits fertig hergestelltes, Purinarmes Futter zu kaufen. Wie ich bereits erwähnte, ist bei den Inhaltsangaben nicht klar zu erkennen was genau enthalten ist. Oft sind die Angaben verwirrend. Leider haben die meisten fertigen Futtersorten einen recht hohen Anteil an tierischen Proteinen. Wenn ihr euch nicht sicher seit, lasst es lieber im Regal stehen und schaut euch das nächste an.
Findet ihr als Beispiel eine schwammige Angabe wie Fleisch und tierische Nebenprodukte, dann Finger weg. Damit sind meist Schlachtabfälle wie Haut oder Innereien gemeint die besonders Purinhaltig sind. Wenn es industriell gefertigtes Futter sein soll, lies dir die Angaben bewusst durch. Sie müssen klar deklariert sein. Es sollte zumindest eindeutig ausgewiesen sein, dass nur eine tierische Eiweißquelle enthalten ist und die sollte besser aus Geflügelfleisch bestehen.
Der Rohproteingehalt sollte nicht über 23 % liegen. Achtet ebenso darauf, dass als Lieferant für die Kohlehydrate Reis oder eventuell Weizen dient. Beide haben einen geringen Puringehalt. Bei Dosenfutter gilt die gleiche Vorsicht. Auch dort unbedingt die Inhaltsstoffe durchlesen.
Purinarmes Fertigfutter
Ich habe euch einmal je drei Beispiele an Trocken- und Nassfutter herausgesucht, die meiner Meinung nach als Purinarm bezeichnet werden können. Schaut aber bitte trotzdem unbedingt auf die Zutatenliste, ob etwas dabei ist was euer Hund eventuell nicht verträgt.
Trockenfutter
- Eukanuba Daily Care mit Huhn und Reis, Trockenfutter
- Primum mit Huhn und Kartoffel, halbfeuchtes Trockenfutter
- Wildes Land mit Huhn und Reis, halbfeuchtes Trockenfutter
Nassfutter
- Sanoro Menü Sensitiv mit Muskelfleisch vom Lamm
- Wildes Land mit Huhn und Wildkräutern
- Salingo mit Pute und Joghurt
Vorbeugung gegen Leishmaniose
Ich muss zugeben, ich in überhaupt kein Fan von phrethroidhaltigen Spot-On Tropfen oder Flohhalsbändern. Es handelt sich hier schließlich und endlich um ein synthetisches Insektizid. Es sind Kontaktgifte, die noch bevor der Tod eintritt, zu einer spastischen Lähmung der Insekten oder Parasiten führt, um diese schnellstmöglich bewegungsunfähig zu machen.
Hier in unseren Breitengraden (Schleswig-Holstein/Hamburg) ist kein Risikogebiet für Leishmaniose. Ich behandele meine Hunde gegen Parasiten oder auch Insektenstiche äußerlich mit Nelken-oder Kokosöl und gebe ihnen täglich Schwarzkümmelöl in ihr Futter.
Außerdem ernähre ich sie Artgerecht. Sprich sie werden gebarft und bekommen selbstgekochtes Futter. Damit sind wir immer gut gefahren. Alle unsere Hunde erfreuen sich bester Gesundheit, auch unsere 14 Jahre alte Dame Jamila. Wir bereisen mit ihnen allerdings immer nur Ost- und Norddeutschland.
Was tun bei Reisen in Leishmaniose Risikogebiete
Habt ihr aber vor mit eurem Hund die Alpen zu überqueren, um als Beispiel nach Italien oder in ein anderes warmes Mittelmeerland welches zu den sogenannten Endemischen Gebieten gehört zu fahren, dann lege ich euch ans Herz, euren Hund unbedingt mit derartigen Präparaten vor dem Stich der Sandmücke oder dem Befall anderer dort existierenden Parasiten zu schützen.
Endemiegebiet bedeutet die Krankheit – in unserem Fall Leishmaniose – tritt nur in bestimmten Gegenden auf. In einem Gebiet ist die Krankheitsursache immer vorhanden.
Also…na klar sind diese Präparate Chemiekeulen. Aber (immer das große ABER…), was ist denn die Alternative? Infiziert sich euer Hund tatsächlich mit Leishmaniose ist eine – wie beschrieben – lebenslange, anstrengende Therapie mit stark toxischen Medikamenten notwendig. Sprich Lebenslang Chemiekeulen, sich ständig wiederholende Untersuchungen beim Tierarzt und eine spezielle, Purinarme Diät für euren Hund.
Ist eine durchgehende Behandlung mit phrethroidhaltigen Präparaten nötig?
Es gibt verschiedene Empfehlungen wie ihr die Präparate einsetzen müsst. Das ist Abhängig von der Länge der Reise und natürlich auch davon in welches Gebiet ihr mit euren Hunden reisen wollt. Bei einer Reisedauer von bis zu drei Wochen werden sogenannte Spot-On Tropfen die Permethrin enthalten, empfohlen.
Permethrin ist ein Insektizit welches als Fraß- oder Kontaktgift auf die Parasiten wirkt. Nach der Anwendung wirkt es ca. drei bis vier Wochen. Diese Spot-On Tropfen solltet ihr mindestens ein bis zwei Tage vor Beginn eurer Reise eurem Hund in den Nacken träufeln. Permethrin wirkt nicht nur gegen die Sandmücke, sondern tötet auch andere Parasiten wie Zecken und Flöhe.
Seit ihr längere Zeit oder häufiger auf Reisen in Edemischen Gebieten, wird ein mit Deltamethrin präpariertes Flohhalsband empfohlen. Dieser Wirkstoff ist ebenso ein Insektizit mit dem gleichen Effekt wie Permethrin. Deltamethrin verteilt sich mit dem Fettfilm über euren Hund. Es wird nicht von der Haut resorbiert also aufgenommen.
So ein Flohhalsband wirkt über fünf bis sechs Monate und schütz euren Hund – wie die Spot-On Tropfen – auch gegen andere Parasiten. Ihr könnt natürlich auch mit den Tropfen arbeiten. Dazu müsst ihr diese bei einer längeren Reise im Gepäck haben.
Bei Reisen mit eurem Hund in Risikogebiete wird unter anderem empfohlen nach einem halben Jahr eine Eiweißelektrophorese zu machen.
Welche Vorbeugenden Maßnahmen können noch getroffen werden?
Ein paar Einzelheiten zur Sandmücke
Da es 700 Arten von Sandmücken weltweit gibt, beschreibe ich hier nur die europäischen Arten. Tropische Sandmücken verhalten sich zB. völlig anders. Sie sind tagaktiv und kommen am Strand vor. Zusätzlich fliegen sie bei Wind und es gibt kaum ein Mittel um sich gegen sie zu schützen.
Sandmücken hier in Europa kommen nicht am Strand vor und beißen nur bei Windstille. Sie sind streng nachtaktiv und mindestens von März bis November von der Abend- bis zur Morgendämmerung in Massen tätig. Es sind schlechte Flieger und bewegen sich normalerweise nur ca. zwei Meter über dem Boden.
Sandmücken sind nur einen bis drei Millimeter groß. Sie stechen nicht nur ihren Saugrüssel in die Haut. Sie beißen tatsächlich kleine Stücke heraus um an das Blut zu kommen. Allerdings gibt es kaum einen Unterschied zum Stich einer Normalen Mücke.
Weitere Schutzmaßnahmen gegen die Sandmücke
Um euren Hund zusätzlich vor den gemeinen Stichen der Sandmücke zu schützen, solltet ihr noch weitere Maßnahmen ergreifen. Denn vor einem Befall schützen allein die angewendeten Präparate nicht. Der Parasit wird zwar beim Kontakt mit der behandelten Haut sofort gelähmt und stirbt, jedoch solltet ihr versuchen das weitestgehend einzudämmen.
Wie eben gelernt, ist die Mücke streng Nachaktiv. Geht es also zur Abenddämmerung hin, wird es Zeit sich besonders zu schützen. Gerade die Abendstunden sind doch im Süden mit die attraktivsten. Es ist noch herrlich warm, die Grillen zirpen und ihr sitzt mit einem kühlen Getränk draußen und betrachtet das glitzernde Meer. Euer Hund liegt an eurer Seite. Zu schön!
Selbsthergestellter Mückenschutz für die äußerliche Anwendung
Wäre da nicht das fiese, hohe summen an eurem Ohr…also was tun? Für uns als Menschen gibt es ja mittlerweile sogar Kleidung die uns vor Insektenstichen schützt. Oder wir sprühen uns mit einschlägig bekannten oder selbsthergestelltem Mückenschutz ein. Das ist einfach. Nur was tun mit euren Hund?
Das ist eigentlich auch einfach und schnell erklärt: Er ist ja zum einen durch die Spot-On oder Flohhalsband vor der Infektion soweit geschützt. Zusätzlich solltet ihr für die lauen Abende an denen ihr euch noch länger im Freien aufhaltet, auch euren Hund einsprühen. Das einsprühen mit selbsthergestellten Mückenspray sollte alle zwei Stunden wiederholt werden.
Aus Ätherischen Ölen wie Citronella, Neemöl, Eukalyptus oder Teebaumöl kann man schnell und einfach ein Spray herstellen. Zusätzlich schmiert ihr euren Hund noch ein wenig mit Kokosöl ein. So ist er schon einmal Geruchsmäßig erstmal nicht ganz so interessant für die Mücke und sie sucht sich ein anders Opfer. Bedenkt aber bitte immer, dass so ein Mückenspray nur ein Zusatz zu den einschlägigen Mitteln sein kann.
Für eine Flasche mit 100 ml Anti Mückenspray benötigt ihr nur eine kleine Sprühflasche, einige Tropfen Ätherisches Öl, 40% Alkohol und abgekochtes Leitungswasser. Zum nachmachen schaut euch einmal hier um.
Lasst euren Hund nicht im Freien schlafen
Wenn es noch so warm draußen ist, lasst euren Hund nicht im freien Übernachten. Nehmt ihn auf alle Fälle mit ins Haus oder mit ins Zelt wenn ihr schlafen geht. Haus oder Zelt sollten natürlich mit speziellen, gegen die Sandmücke feinmaschigen Gittern geschützt sein.
Idealerweise solltet ihr zusätzlich die Schlafstelle des Hundes und auch eure Eigene mit einem Moskitonetz schützen. Diese Netze könnt ihr entweder selber imprägnieren oder ihr kauft Moskitonetze die auch zum Schutz gegen Malaria verwendet werden.
Ideal ist ein Schlafraum der sich in der ersten oder zweiten Etage befindet. Sandmücken sind ja schlechte Flieger und fliegen nicht höher als ca. zwei Meter. Finden sie keine Opfer, orientieren sie sich an Lichtquellen. Also: Licht aus bevor ihr die Fenster öffnet.
Website mit ausführlichen Informationen zu Leishmaniose
Es gibt viele unterschiedliche Websites die über Leishmaniose berichten. Ich habe eine Seite gefunden die sehr detailliert und professionell mit dem Thema befasst. Die Leish-Vet Vereinigung wurde 2005 in Italien gegründet und befasst sich ausschließlich mit den Symptomen, Krankheitsverlauf und Therapie von Leishmaniose. Die Seite ist auf Englisch. Falls ihr nicht so gut Englisch versteht, könnt ihr gut mit dem Übersetzer arbeiten.
Fazit
Mein Fazit zu diesem Thema ist folgendes: Leishmaniose hat es in sich! Die Gefahr einer Übertragung durch die Sandmücke ist nicht unerheblich. Die Inkubationszeit der Leishmaniose ist phänomenal lang, sie ist sehr schwierig zu behandeln und ist in letzter Konsequenz schlichtweg unheilbar.
Ich muss zugeben, dass mich mein eigener Artikel davon abgebracht hat mit meinen Hunden in die sogenannten Endemischen bzw. gefährdeten Gebiete der Leishmaniose zu reisen. Da diese fiese Krankheit bereits auf dem Vormarsch nach Deutschland ist, werde ich meine Hunde – entgegen meiner Einstellung – neben meinen sonstigen Schutzmaßnahmen, mit entsprechenden Mitteln wie Flohhalsbänder oder Spot-on Tropfen schützen.
Damit gemeint ist unsere Reisezeit, wenn wir wieder mit ihnen während der gefährlichen Zeit auf Reisen sind. Auch wenn es nur in Deutschland ist. Denn auch hier ist die Leishmaniose auf dem Vormarsch.