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Borreliose Infektion beim Hund

Zur Erinnerung möchte ich euch noch einmal kurz mitteilen, dass ich keine Tierärztin bin. Ich verfüge über keinerlei medizinische Ausbildung. Die Grundlage meiner Informationen über medizinischen Themen wie u.a. Borreliose basieren zum einen auf gründlicher Recherche und zum anderen auf Befragungen von Tierärzten. Natürlich nicht zu vergessen meine persönlichen Erfahrungen.

Warum schreibe ich über Borreliose?

Zecke im ausgewachenen Endstadium

Ich weiß nicht wie es euch geht, aber als ich vor vielen jahren meinen ersten eigenen Hund bekommen hatte, gab es unendlich viele Fragen Rund um das Thema Hundegesundheit.

Auf den Hundeauslaufflächen hört man plötzlich von den anderen Hundebesitzern viele komische Begriffe. Sie treiben den Ersthundbesitzern viele Fragezeichen ins Gesicht.

So ist es mir damals jedenfalls ergangen. Ich habe mich auch nicht getraut meinem damaligen Tierarzt Löcher in den Bauch zu fragen. Über alles Fachliterratur lesen? Das kam mir nun auch nicht in den Sinn.

Internet steckte damals noch in den Kinderschuhen. Ich hatte nicht die Möglichkeit einfach alles zu Googlen. Zum Glück ist es jetzt anders. Deshalb möchte ich auf diesem Weg versuchen euch in meinen Artikeln die Fragezeichen etwas aus dem Gesicht zu treiben.

Was genau ist Borreliose?

Wenn ihr bereits meinen Artikel über Leptospirose gelesen habt, werdet ihr gewisse Parallelen zur Borreliose feststellen. Welche das sind? Nun denn, dann mal aufgepasst!

So müsst ihr euch ein Spirochaeten vorstellen

Borrelia Burgdorferi, so ist der Name dieses Erregers. Er ist ein Bakterium und überträgt die sogenannte Lyme-Borreliose. Wie auch die Leptospiren, gehört dieser Erreger zu den spiralförmigen Spirochaeten.

Dieser Erreger lauert nun ebenso wie Leptospiren in feuchten Böden, Seen oder Flüssen. Dort lauern sie auf ihre Gelegenheit ihre Wirtstiere zu befallen. Hierbei handelt es sich um Wildtiere.

Die Borrelien leben nun als Parasiten in den Wildtieren. Dazu gehören kleine Nagetiere, wie auch Rotwild, Wildschweine etc. Diese befallenen Wildtiere werden nun von einer Zecke gebissen und sie nimmt die Borrelien auf.

Das Bakterium lebt nun im Darm der Zecke. Sie hat nach dem schlüpfen 3 Unterschiedliche Entwicklungsstadien. Larve mit 6 Beinen ca. 0,5 mm groß, Nymphe mit 8 Beinen ca. 1,5 mm groß bis zur erwachsenen Zecke mit 8 Beinen ca. 3-4 mm.

Jedes Stadium – Larve, Nymphe und erwachsene Zecke – sucht sich seinen eigenen Wirt und saugt Blut.

Ursache für Borreliose

Alle drei dieser Entwicklungsstadien können als Überträger der Borrelien fungieren. Wird nun euer Hund von einer infizierten Zecke gebissen, werden die Borrelien aktiviert.

Ungefähr 24 Stunden nach dem Biss, dringt jetzt das Bakterium in euren Hund ein. Entfernt ihr sachgemäß vor ablauf dieser Zeit die Zecke, könnt ihr eine Infektion verhindern.

Borreliose zählt mit zu den Zoonosen

In meinem Artikel über Leptospirose habt ihr bereits dieses eigenartige Wort gelesen. Zoonose bedeutet, Borreliose ist auf den Menschen übertragbar.

Mit dem Unterschied, dass ihr euch nicht direkt beim Hund anstecken könnt. Dazu müsste euer Blut mit dem eures Hundes in Berührung kommen.

Eine Ansteckung mit Borreliose ist auch für uns Menschen durch einen Zeckenbiss möglich. Eine Infektion mit Borreliose ist für Menschen wesentlich gefährlicher als für unsere Hunde.

Welche Symptome sind bei einer Borreliose-Infektion beim Hund zu erwarten?

Borreliose beim Hund
Lethargie und Appetitlosigkeit können Anzeichen für eine Infektion mit Booreliose sein

Es ist sehr schwer typische Symptome der Borreliose zu benennen. Denn es gibt eigentlich keine. Diese Tatsache erschwert die Diagnose.

Eine der wenigen typischen Symptome, sind die roten Kreise die sich um den Zeckenbiss bilden. Bilden sich diese charakteristischen Rötungen, so kann von einer Infektion mit Borreliose ausgegangen werden.

Leider könnt ihr die Hautrötungen eigentlich nur bei euch selbst gut beobachten, solltet ihr von einer Zecke gebissen worden sein.

Euer Hund hat Fell. Das müsstet ihr großflächig um den Biss abrasieren.

Aber selbst dann ist es kaum möglich zu erkennen, denn die meisten Hunde haben eine dunkle, teilweise sogar schwarze Haut.

Diese Hautrötungen treten allerdings nicht immer bei einer Infektion Borreliose auf. Trotzdem möchte ich einige der zu erwartenden Symptome von Borreliose benennen.

Wenige Tage bis einige Wochen oder sogar Monate nach dem Zeckenbiss, kann folgendes bei eurem Hund auftreten:

  • wiederkehrende Fieberschübe
  • Lethargie
  • Appetitlosigkeit
  • Futterverweigerung

Symptome für Borreliose treten meist schubweise auf und können bedingt durch die unbestimmbarkeit lange unentdeckt bleiben.

An eine Borreliose sollte immer auch gedacht werden, wenn bei eurem Hund seit längerem wechselnde oder unklare Lahmheiten oder Entzündungen bzw. Schmerzen in den Gelenken vorkommt.

Bleibt die Borrelioose also unerkannt und schreitet weiter fort, kommt es zu einer chronischen Form dieser Erkrankung. Denn der Erreger hatte genügend Zeit sich im Körper des Hundes auszubreiten.

Das Gehirn kann befallen werden und löst neurologische Symptome aus wie zb. Lähmungserscheinungen. Auch Organe werden befallen und führen zu Herzproblemen oder zur Erkrankung der Nieren.

Was ist zu tun wenn ihr die Zecke erst später entdeckt?

Borreliose Infektion beim Hund
Vollgesogene Zecke

Zunächst einmal: Keine Panik!
Entfernt die Zecke sachgemäß und vorsichtig aus der Haut von eurem Hund. Schneidet oder schert rund um den Biss etwas Fell ab und desinfiziert die Stelle. Ihr könnt so den Zeckenbiss besser im Blick behalten.

Wenn ihr euch unsicher seit ob ihr die Zecke richtig entfernen könnt, lasst sie professionell von eurem Tierarzt entfernen.

Sowie ihr bemerkt, dass die Stelle anschwillt und sich entzündet oder aber ihr beobachtet ein anderes der aufgezählten Symptome: ab zum Tierarzt!

Welche Nachweismethoden für eine Borreliose-Infektion beim Hund gibt es?

Es gibt einige Methoden durch die versucht werden kann Borreliose nachzuweisen. Allerdings werde ich hierüber keine detaillierten Beschreibungen liefern.

Es würde hier zu weit führen jeden dieser Nachweise genauestens zu beschreiben. Solltet ihr genauere Informationen benötigen, so fragt ihr am besten euren Tierarzt.

Fangen wir mal mit dem Wirt des Bakteriums an: mit der Zecke

Sollte die Zecke noch am Leben sein wenn ihr sie entfernt habt, so kann euer Tierarzt sie zu einem speziellen Labor schicken. Dort kann die Zecke auf Borrelien untersucht werden.

Methode die Bestimmung des Titers

…ach du je! Was ist das denn nu wieder?

Der Titer gibt an oder gibt Auskunft darüber wie viele Antikörper im Blut gegen einen bestimmten Krankheitserreger vorhanden sind. Er ist also ein Maßstab darüber wie Immun der Körper gegen eine bestimmte Krankheit ist.

Eurem Hund wird also bei Verdacht auf Borreliose Blut abgenommen und untersucht. Der sogenannte Borreliose Antikörpertiter kann eben genau Diese gegen die Borreliose gerichteten Antikörper nachweisen.

Bei einer Infektion kann erst nach ca.14 Tagen mit Antikörpern gerechnet werden. Wird der Test früher vorgenommen, kann zumindest der Erreger nachgewiesen werden.

Ist euer Hund geimpft, induziert dies allerdings auch eine Antikörperproduktion wie bei einer Infektion. Deshalb wird bei geimpften Hunden meist eine andere Methode empfohlen.

Borreliose- Immunblot

Dieses Verfahren ist aufwendiger und somit teurer. Es basiert ebenso auf einer Blutuntersuchung und nennt sich Borreliose- Immunblot. Mit diesem Verfahren ist es eher möglich zwischen einer Impfreaktion und einer Infektion zu unterscheiden.

Aber auch mit dieser Methode gibt es keine Hundert Prozentige Sicherheit eine Infektion mit Borrelliose festzustellen.

Das einzig sichere Verfahren ist ein Direktnachweis mit Gelenkflüssigkeit aus bereits entzündeten Gelenken oder Haut von bereits entzündeten Hautstellen. Also dort wo eine Infektion zu erwarten ist.

Welche Möglichkeiten der Behandlung gibt es die Borreliose zu bekämpfen?

Gibt es einen begründeten Verdacht oder ist eine Infektion durch Borrelien sogar nachgewiesen, wird mit Antibiotikum behandelt. Meist wird Amoxilin oder Doxycyclin eingesetzt. Diese Medizin muss euer Hund 2x täglich über 14 tage einnehmen.

Ein Nachsatz von mir zum Abschluß über Borreliose

Zecken übertragen nicht nur Borreliose. In Frage kommen noch die Babesiose und auch die Anaplasmose. Auch hierbei handelt es sich um Infektionskrankheiten. Ich möchte euch trotzdem etwas die Angst davor nehmen, dass sich euer Hund bei einem Zeckenbiss gleich mit Borreliose oder einer der anderen Infektionskrankheiten ansteckt.

Es gibt Regionen, wo es bekannt ist, dass es vermehrt Zecken gibt die diese Erreger in sich tragen. Darüber könnt ihr erkundigungen einziehen. Derzeit zählen vor allem große Teile Bayerns, Baden-Württembergs sowie Teile Südhessens und Thüringens als Risikogebiete.

Hierbei handelt es hauptsächlich um Gebiete wo es Zecken gibt, die die für Menschen so gefährliche Menengitis (FMSE) oder Hinrnhautentzündung übertragen.

Bevor ihr auf Reisen geht, erkundigt euch welche Gebiete Europas als Risikogebiet gilt uns schützt vor allem euch und euren Hund dementsprechend. Welche Mittel es gibt sich zu schützen könnt ihr in meinem Artikel Zeckenschutz für Hunde nachlesen.

Die Gefahr, dass sich euer Hund mit Borreliose infiziert ist nicht all zu hoch. Ungefähr 20 – 30% der Zecken tragen den Erreger der Borreliose in sich. Unsere Hunde sind für Borreliose recht unempfänglich.

Weniger als 5% der Hunde erkranken an Borreliose.

Ich bin mit Hunden aufgewachsen, mit 18 hatte ich meinen ersten eigenen Hund. Das war 1980 .Von da an gerechnet bis zum heutigen Tag, hatten meine Hunde schon etliche Zecken. Oft habe ich die Zecke erst entdeckt, als sie vollgesogen auf dem Boden lag.

Aber keiner meiner Hunde ist je an Borreliose erkrankt. Es gab auch noch nie einen Anlass wegen Verdacht darauf zum Tierarzt zu gehen.

Nicole

Am 4.2.1964 in Hamburg geboren, 2 Kinder, 3 Hunde. Abschluß der schulischen Laufbahn mit 17, Fachabitur. Danach Jobs in der Gastronomie, als Hundesitter, in der Altenpflege . 1989 einstieg als Group Fitness Trainerin. 1990 Group Fitness B- Lizenz. 1992 Group Fitness A -Lizenz. Arbeit als Trainer und erlangen verschiedenster weiterer Lizenzen wie z.b. Lizenz als Personal Trainer. 2002-Mai 2014 Group Fitness Koordinatorin und Trainerin bei Fitness First. 2014 Gründung von hundumfit.de.

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