Du betrachtest gerade Ergonomischer Arbeitsplatz, Ist sitzen das neue rauchen?

Ergonomischer Arbeitsplatz, Ist sitzen das neue rauchen?

Der Neandertaler, wer kennt ihn nicht? Der lief pro Tag so ca. 40 Kilometer um seine Beute zu erlegen. Die Frage nache einem Ergonomischen Arbeitsplatz stellte sich ihm nicht. Er lief also weil er überleben musste.( Keine Angst…ich werde jetzt keine Geschichte über die Entstehung der Menschheit erzählen. Auch die Neandertaler Frauen haben sich viel bewegt. Sie sind zum sammeln von Kräutern, Beeren und was es noch so alles zu sammeln gab, durch die Natur gewandert.

Heutzutage sitzen Menschen die meiste Zeit auf ihrem Hinterteil. Im Büro, vor dem Computer, vor dem Fernseher etc. Da kommen nur um und bei 20 min. Bewegung am Tag zusammen. Nicht umsonst wird sitzen das neue rauchen genannt. Es gilt heute als bewiesen das 2 Stunden sitzen am Stück die Risiken für viele Krankheiten erhöht. Damit sind nicht nur Kreankheiten mit orthopädischen Problemen wie zb. Nacken oder Rückenschmerzen gemeint, sondern auch Herzerkrankungen, Diabetes, ja sogar Krebs wird genannt.

Viele Untersuchungen zeigen auf, dass die langfristigen Folgen die durch das Sitzen entstehen, sich nicht durch gesundheitsfördende Maßnahmen wie zb. Sport oder gar einen ergonomischen Areitsplatz beseitigen lassen. Wenn ihr die meiste Zeit des Tages sitzend verbringt kann das die positiven Effekte des Trainings oder der gesunden Ernährung sogar verringern. Die Tatsache das ihr an eurem Arbeitsplatz besonders Ergonomisch sitz, ändert daran nichts.

Es gibt Behauptungen von Experten die Aussagen, dass sitzen sogar schädlicher ist als rauchen.

Zumindest ist bewiesen, dass übermäßiges sitzen das Leben verkürzt. Dies wurde bereits 2008 bei einer Studie in Australien herausgefunden. Es wurde ermittelt, dass bei Personen die über 25 Jahre alt sind, jede Stunde die sitzend vor dem Ferseher verbracht wird, das Leben um 21,8 Minuten verkürzt. Tja, und jetzt kommts: beim rauchen einer Zigarette verkürzt sich das Leben nur um elf Minuten.

Wenn man diese Studien und Erkenntnisse jetzt mal auf unser Berufsleben projekziert, bedeutet es das sitzen am Arbeitsplatz genauso ein hohes Gesundheitsrisiko mitsichbringt wie das Heben schwerer Lasten. Nach 20 Jahren der Forschung über das Sitzen- also der körperlichen unaktivität- wird es von der WHO sogar als viertgrößte vermeidbare Todesursache eingestuft.

Was also nützt der ergonomische Arbeitsplatz, wenn wir unseren Hintern nicht alle Stunde davon erheben um aufzustehen und uns die Beine zu vertreten?

Es wird uns in der heutigen Zeit alles sehr einfach gemacht. Theoretisch braucht der Mensch sich nicht einmal mehr aus dem Haus zu bewegen. Über das Internet oder auch telefonisch, kann man alles bestellen was benötigt wird. Nützliches, aber auch allerlei Ungesundes und Unsinniges.

Die Folgen durch Bewegungsmangel- sitzen-  und schlechter Ernährung sind weitestgehend bekannt: Übergewicht, Diabetes, Herzprobleme. Es scheint mittlerweile auch, als sei der Bewegungsmangel eine der Hauptursachen für ADHS bei Kindern oder auch Zappelphilipp Krankheit genannt. Die Statistik sagt auch, das 9 von 10 Herzinfarkten und Schlaganfällen durch Sport verhindert werden könnten. Das ist alles hinreichend bekannt. Also…warum bewegen wir uns dann nicht einfach mehr und treiben mehr Sport ?

Um jetzt noch einmal auf den Neandertaler zurückzukommen: man wisse und staune! Unser Körper funktioniert nämlich eigentlich noch immer wie der unseres ausgestorbenen Verwandten. Das ist zwar schon ca. 25.000 Jahre her, macht aber keinen Unterschied. Es bedeutet also, wir sind dazu gemacht uns ausreichend bewegen zu können. Der Mensch ist designed, innen sowie aussen, sich zu bewegen.

Wir sind dafür konstruiert den natürlichen Mechanismus das Bewegung den Körper gesund hält zu erhalten um somit zu überleben. Oft erscheinen uns körperliche Aktivitäten zu anstrengend, aber der Mensch ist dafür gebaut sich zu bewegen. Wir haben uns dahingehend entwickelt unser Nervensystem für Veränderungen der Umwelt zu sensibilisieren. Nur wenn wir schlafen sind wir ruhig.

Evolution kann nicht planen und hat die Erfindung des Stuhls nicht vorhergesehen. Wir konnten unseren Körper also nicht  im Laufe mehrerer Jahrhunderte darauf einstellen, dass wir teilweise mehr als 13 Stunden täglich sitzen. Zu den Anfangs Zeiten des Stuhls war dieser lediglich dazu gedacht sich bei langer harter Tag Arbeit kurz auszuruhen.

Das ist allerdings den meisten von uns nicht mehr klar. Viele lasten dem Wort „Sport“ schon einen negativen Klang an. Es schreckt viele Bewegungsmuffel schon von vornherein ab sich überhaupt körperlich aktiv zu betüchtigen. Das Wort „Sport“ wird mit Stoppuhr, Rundenzähler und Trillerpfeife assoziiert. Tortour, viel Schweiss und Muskelschmerzen. Aber so muss Sport gar nicht aussehen.

Es ist selbstverständlich auch nicht mehr so einfach sich zu bewegen, wie für den Neandertaler. Das Jagen ,das Sammeln usw. war sozusagen seine tägliche Arbeit. Heute müssen die Menschen ( jedenfalls meistens ) erst einmal aus dem Haus um zur Arbeit zu gehen, um so ihr Auskommen zu sichern. Der Eine muss früh los zur Arbeit, der Andere später . Einige kommen früher nachhause, andere sehr spät.

Es werden Überstunden angehäuft um seinen Job so gut wie möglich zu bedienen. Arbeit,Arbeit,Arbeit…Der Mensch häuft keine Vorräte mehr an, sondern Besitztümer und Geld um immer seinem nächsten voraus zu sein. Das ist ja auch soweit i.o. denn es muss ja jeder selber wissen wie er sein Leben gestalten möchte! Der Aspekt „Gesundheit“ gerät völlig ins Hintetreffen.

Es passiert nur leider immer häufiger, durch das ständige Streben nach mehr, das eigene Ich bzw. der eigene Körper ganz weit hinten angestellt wird. Schnell ist das Stichwort. Mal eben im gehen noch schnell „nen Schokoriegel zwischen die Kiemen schieben“, bevor es ins nächste Meeting geht. Oder in der Mittagspause der schnelle Gang ins Fastfood Restaurant und am Abend dann noch die Pizza schnell in den Ofen…alles schnell und nur nebenbei.

Dabei ist doch der Körper das wichtigste Kapital das man besitzt. Der wertvollste Besitz von allem. Wenn der Körper krank wird, dann können wir nach überhaupt gar nichts mehr streben. Denn der der Mensch lebt nicht im Hier und jetzt , sondern  er “ sammelt “ für später wenn er Alt ist ,damit es ihm dann gut ergeht wenn die Kraft schwindet. Nur nützt ihm das nichts, wenn er mit den „angesammelten Schätzen“ die Arztrechnungen oder Medikamente seiner durch Bewegungsmangel entstandene Krankheit bezahlen muss. Anstatt seinen Ruhestand zu genießen.

Denn hat man erst einmal eine chronische Krankheit, die auf die fehlende Bewegung und schlechte Ernährung zurückzuführen ist, braucht es einen langen Atem um diese in den Griff zu bekommen oder auch wieder loszuwerden.

Klar kostet es Überwindung sich nach einem anstrengenden Arbeitstag noch einmal aufzuraffen um zum Sport zu gehen. Es gibt aber die verschiedensten Möglichkeiten sich fit zu halten. Das kann auch Zuhause sein. Die Vielfalt von Übungen die ohne Geräte und nicht im Fitnessstudio ausgeübt werden können, überwältigt mich immer wieder.

Wir müssen keine Hochleistungssportler werden oder wie der Neandertaler 40 km am Tag absolvieren. Wenn ihr eine sitzende Tätigkeit ausführt, steht alle Stunde auf und geht ein paar Schritte. Ihr habt dann schon einmal die durchgehende sitzende Phase unterbrochen.

Eine regelmäßige Aktivität, im besten Fall zwei – drei mal die Woche, hat schon einen positiven Effekt auf unseren Körper und unsere Gesundheit.

Eine weitere unterstützende, nützliche ,ganz einfache effektive Weise sich mehr zu bewegen liegt eigentlich auf der Hand : mit dem Fahrrad zur Arbeit ,Treppensteigen statt Fahrstuhl oder die Einkaufstüten vom Supermarkt zu Fuß nach Hause tragen. Oder ( und jetzt Achtung !! ) wenn ihr einen Hund habt verbindet ihr die Pflicht mit dem Nützlichen und ihr macht gemeinsam Sport Denn wie auch immer …der Hund muss raus.

Er kann nicht unser WC benutzen. Und da er des Menschen treuester Begleiter ist, hat er mehr verdient als nur schnell einmal um den Block gezerrt zu werden. Ideen wie ihr und was ihr mit eurem Hund draussen machen könnt findet ihr in meinem Artikel Hund und Mensch, gemeinsam schlank oder zeit sparen und fit werden.

Also, wie sagt man doch so schön: Ran an den Speck…gemeinsam mit eurem Hund !

 

 

 

Nicole

Am 4.2.1964 in Hamburg geboren, 2 Kinder, 3 Hunde. Abschluß der schulischen Laufbahn mit 17, Fachabitur. Danach Jobs in der Gastronomie, als Hundesitter, in der Altenpflege . 1989 einstieg als Group Fitness Trainerin. 1990 Group Fitness B- Lizenz. 1992 Group Fitness A -Lizenz. Arbeit als Trainer und erlangen verschiedenster weiterer Lizenzen wie z.b. Lizenz als Personal Trainer. 2002-Mai 2014 Group Fitness Koordinatorin und Trainerin bei Fitness First. 2014 Gründung von hundumfit.de.

Schreibe einen Kommentar